Anleitung für die perfekte Brühe

Wer etwas fürs Kochen übrig hat, kennt vermutlich diesen Aha-Moment: Körnige Brühe als Brühwürfel oder als Pulver im Glas taugt einfach nichts. Wirklich gar nichts, um es genau zu nehmen. Dabei ist eine kräftige Brühe genau das Richtige, wenn eine Erkältung naht oder es draußen frostet. Die New Yorker stehen sogar Schlange und zahlen eine Stange Geld für eine bone broth, also eine Brühe aus Knochen gekocht. Natürlich kann man den Rinderfond von Lacroix für 2,99 Euro aus dem Supermarkt kaufen. Aber für 400 Milliliter ist der auch kein Schnäppchen. Deshalb eine ganz verrückte Idee: Machen Sie die Brühe selber!

Und das ist auch gar nicht schwer. Zuerst sollte man sich überlegen, ob man lieber eine klare, kräftige Rinderbrühe oder eine Brühe aus Huhn haben möchte. Natürlich braucht man zum Auskochen der Knochen und Karkassen Zeit. Am besten verlegt man die Zubereitung aufs Wochenende.

Rinderbrühe

Besorgen Sie sich dafür 1,5 Kilo Rinderknochen, am besten in Bio-Qualität. Fragen Sie beim Metzger, der hat immer welche parat. Rösten Sie die Knochen gemeinsam mit einer großen halbierten Zwiebel mit Schale für etwa eine Stunde bei 220 Grad im Backofen. Platzieren Sie die gebräunten Knochen ohne das Fett, die Zwiebel und Gewürze Ihrer Wahl (auf jeden Fall Salz!) in einen hohen Topf, füllen Sie diesen mit zwei Liter Wasser auf und lassen Sie die Knochen darin bei geringer Hitze für sechs bis zehn Stunden köcheln. Wenn Sie nicht so viel Zeit haben, würden zur Not auch zwei Stunden bei mittlerer Hitze reichen. Gießen Sie die fertige Brühe durch ein Sieb.

Jetzt ist die Brühe für ihren Einsatz bereit: Wie wäre es beispielsweise mit einer klassischen vietnamesischen Nudelsuppe, die sich Pho nennt? Verfeinern Sie die Brühe mit Ingwer, Sternanis und Fischsauce und servieren Sie dazu Reisnudeln, Frühlingszwiebeln, Rindfleisch, das erst in der Brühe gar zieht, Sojasprossen und Limetten. Ein hervorragendes Rezept dafür finden Sie hier!

Hühnerbrühe

Genauso lecker wie eine Rinderbrühe – Nudelsuppe mit Hühnerbrühe

Genauso lecker wie eine Rinderbrühe – Nudelsuppe mit Hühnerbrühe ©Denise Wachter

Einfacher und mindestens genauso lecker: Hühnerbrühe. Klassischer geht es wohl nicht in der kalten Jahreszeit. Kaufen Sie sich dafür ein Suppenhuhn. Gibt es beim Metzger, bei gut sortierten Supermärkten oder im Biomarkt. Achten Sie darauf, dass auch das Suppenhuhn Bio-Qualität hat. Für sechs Euro erhalten Sie bereits ein Bio-Hühnchen als TK-Ware.

Geben Sie das Huhn, ob gefroren oder nicht, mit in Würfel geschnittenem Suppengrün (Möhre, Sellerie, Petersilie, Lauch) sowie Zwiebel, Lorbeerblätter und Salz in einen Topf. Gießen Sie soviel kaltes Wasser auf, sodass das Huhn komplett mit Wasser bedeckt ist. Lassen Sie das Suppenhuhn drei Stunden leise köcheln. Schöpfen Sie dabei aufsteigende Trübstoffe ab. Nehmen Sie das Huhn nach einer Stunde Kochzeit heraus und lösen Sie das Fleisch aus. Die Karkasse, also das Knochengerüst, kann zurück in den Topf. Das Fleisch stellen Sie am besten zur Seite, Sie können es später zur Nudelsuppe weiterverarbeiten. Gießen Sie die fertige Brühe durch ein Sieb. Haben Sie keine Bedenken, das Knochengerüst wegzuwerfen, es ist jetzt vollständig ausgekocht.

Gut zu wissen: Eine frisch zubereitete Brühe hält sich mehrere Tage im Kühlschrank. Kochen Sie daher große Mengen. Sie können die Brühe auch einfrieren und dann bei Bedarf auftauen. Schmeckt nicht nur besser, sondern ist auch meist günstiger. Nur Zeit ist es, die Sie sich dafür nehmen müssen.